Der ALS Icebucket Challenge Hype – Fluch oder Segen?

Ich behaupte mal, ihr habt bestimmt alle mittlerweile alle schon von der  ALS Icebucket Challenge gehört. Was denkt ihr eigentlich darüber? Macht ihr euch Gedanken dazu – oder ist das einfach chick?

Hier sind mal Gedanken zur ALS Icebucket challenge:

Ich finde es grundsätzlich eine gute Idee, wenn über solche Aktionen Aufmerksamkeit für eine Sache erregt wird – wenn es denn um die Sache geht.

Mir liegt ein bisschen im Magen, warum die Teilnehmer da mit machen und welche Auswirkungen das im Endeffekt haben wird.
Und wann schlägt das ganze in Ablehnung um, nervt, und diskreditiert im schlimmsten Fall die Sache.

Die ALSA hat ja als Charity zumindest mal die best mögliche Reputation bei Charity Navigator, und wenn man sich die Ausgaben ansieht, dann scheint das auch alles im Rahmen zu sein, bin wahrlich kein Experte.

In den vergangenen Jahren gingen etwa 28% der Einnahmen in die Forschung. Ergebnisse gibt es bisher wohl keine bedeutsamen – aber ok, das liegt evtl. in der Sache selbst – Forschungsergebnisse lassen sich nun mal nicht erzwingen.
Betroffen von der Krankheit sind ca. 350000 Menschen weltweit, die Mehrheit zwischen 50 und 70 Jahre.
Geforscht wird unter anderem mit Tierversuchen sowie embryonalen Stammzellen – beides Hierzulande keine sehr beliebten Themen.

Letztes Jahr wurden knapp über 7 Millionen USD in die Forschung gesteckt, in der letzten Woche steigt die Spendensumme TÄGLICH um etwa 8-9 Millionen USD. Wir sind derzeit bei knapp 90 Millionen USD Spenden für dieses Jahr angelangt.

  • Was passiert mit diesem ganzen Geld – kann das überhaupt effektiv in die Forschung fließen? Kann ad hoc das Forschungsteam vergrößert werden?
  • Sind die in die Forschung investierten Summen zu viel gemessen an der Anzahl der Betroffenen oder immer noch zu wenig um effektiv etwas gegen die Krankheit erreichen zu können?
  • Was passiert übernächste Woche, wenn der Hype verzogen ist und die Spenden wieder ein normales Niveau erreichen?
  • Wird wirklich ‘Awareness’ für die Krankheit geschaffen – oder machen alle Leute mit, weil es ‘cool’ ist – mit dem Ergebnis, dass sich in Kürze niemand mehr an ALS erinnert – wenn er dass denn bei seiner Teilnahme an der Challenge überhaupt getan hat. Ich behaupte mal, dass viel gar nicht wissen WARUM sie sich einen Eimer Eiswasser über den Schädel gießen. Und spendet wirklich jeder, denn das wären ja die Regeln?
  • Entfallen die gespendeten Summen für andere Organisationen welche das Geld genauso nötig hätten – oder geben die Spender zusätzliches Geld aus
  • Wie viel Gruppenzwang ist für den Einzelnen verkraftbar – wie viele Leute machen nur alleine wegen dieses Zwangs mit?

Ich wünsche allen Charities viel viel Unterstützung, jeder sollte geben wenn er kann, da geben wo er es für sinnvoll hält, aus freiem Willem.

Das Eiswasser kann man sich ja trotzdem über den Kopf schütten!

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